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Der heutige Blog Beitrag geht mir einfach von der Hand, denn er hat ein sehr schönes Thema: Lesungen. Ich durfte mittlerweile schon einige Lesungen halten – in Büchereien, Buchhandlungen, Kindergärten, bei der AWO und in Schulen. Heute möchte ich meine Erfahrungen, die ich dabei gesammelt habe teilen.

Und vor ab: Falls du Interesse an einer Lesung mit mir hast, melde dich sehr gerne bei mir.

Vorbereitung und Ablauf


Vor meiner ersten Lesung war ich ziemlich aufgeregt. Und ehrlich gesagt bin ich es immer noch vor jeder Lesung. Aber mittlerweile ist es nicht nur Aufregung, sondern auch Vorfreude, denn ich bin gut vorbereitet!

Bei meiner Lesung lese ich aus meinen beiden Büchern. Moki träumt vom Fliegen und Moki mampft Mangos vor. Neuerdings auch noch aus dem Vorlesebuch: Einschlafen mit Moki und Piep, welches zusammen mit der lieben Tina Lauer entstanden ist.
Ich habe das Glück, dass ich eine große Stofftierversion von Moki habe (Danke Papa!) und auch noch eine kleinen gehäkelten (Danke Monika). Diese bringe ich mit und so kann Moki den Kindern zeigen, bevor ich eine Zeile vorgelesen habe.
Moki trägt einen Schnabel, den er sich selbst gebastelt hat – genau so einen Schnabel habe ich mir auch gebastelt. Solche Elemente helfen mir die Lesung für die Kinder interessanter zu gestalten.

Apropos interessant: auch wenn ich das Medium „Buch“ liebe, und sehr gerne aus meinen Büchern vorlese, lese ich des öfteren auch meine beiden Bücher als so genanntes Bilderbuch-Kino vor. Hier habe ich die einzelnen Bilder in einer PowerPoint Präsentation vorbereitet und werfe sie mithilfe eines Beamers an die Wand. (Heutzutage gibt es auch digitale Tafeln in Schulen. Diese konnte ich auch schon nutzen) … so sind die Bilder einfach größer und für die Kinder ist das ganze noch mal etwas spannender als eine „einfache“ Buch Lesung. Auch versuche ich, die Lesung immer möglichst interaktiv zu gestalten, sodass die Kinder zusammen überlegen, was wohl als nächstes passiert und ich nicht „einfach nur“ vorlese.

Hier bin ich „in action“ beim Bilderbuchkino zu sehen


Im Anschluss an die Lesung hatte ich schon oft die Möglichkeit zusammen mit den Kindern zu malen. Da ich selber Illustrator bin, ist das ein Riesenspaß für mich! … und Kinder sind ja bekanntermaßen alle wunderbare Künstler/innen. Hierzu fällt mir das Zitat von Picasso ein: „Ich konnte schon früh zeichnen wie Raphael, aber ich habe ein Leben lang dazu gebraucht, wieder zeichnen zu lernen wie ein Kind.

Eine kleine Auswahl von schönen Mokis aus Kinderhänden ❤️


Dauer


Eine Lesung dauert in der Regel circa 60-90 Minuten. Für mein Publikum ist das eine gute Länge, denn am Ende von 90 Minuten lässt die Aufmerksamkeit von Kindern spätestens nach. Zumindest habe ich diese Erfahrung gemacht.

Mitbringsel, Zucker und Mangos


Bei meinen ersten Lesungen hatte ich Postkarten, Sticker und auch eine Tüte Gummibärchen für die Kinder dabei. Doch nach meiner Zweiten oder Dritten Lesung habe ich aufgehört, Gummibärchen zu verteilen, denn mit eigenen Kindern ist mir irgendwann aufgefallen, dass die Zuckerlobby unsere Kleinsten schon zu genüge von allen Seiten mit dem raffinierten und ungesunden Zeug bombardiert.
Da mache ich also bewusst nicht mehr mit und die Kinder bekommen „nur noch“ Sticker und Postkarten.
Manchmal, wenn ich dran denke und sie gerade reif sind, packe ich auch eine Mango ein, die wir dann zusammen essen. Denn Moki mampft ja in seinem zweiten Buch auch Mangos 🥭

Wie kommt man denn dazu Lesungen zu halten?


Ich bin generell ein sehr glücklicher Mensch, also nicht nur das ich glücklich und zufrieden bin, nein, ich hatte auch schon des Öfteren viel Glück.
So wurde mir zum Beispiel erfolgreich ein intramedullärer Tumor aus dem Rückenmark operativ entfernt, ohne dass ich bleibende Schäden davon getragen habe, die Uni-Klinik Köln hat bei mir das Stevens-Johnson Syndrom sehr erfolgreich behandelt, wir haben hier 3 gesunde, muntere Kinder zu Hause und meine Partnerin hat mich – obwohl ich ein sehr anstrengender Mensch sein kann(!) – seit über 15 Jahren nicht verlassen ❤️
Gut, das hat alles nichts mit Lesungen zu tun. Aber ich hab ja mit dem Glück angefangen und bin dann einfach abgeschweift.

Glücklicherweise habe ich bisher alle meine Lesungen auf Anfrage gehalten. Find ich vermutlich genau so verrückt wie du! ABER: Da mir Lesungen soviel Spaß machen habe ich jetzt ein PDF angefertigt, welches ich lokalen Kindergärten und / oder anderen Einrichtungen, in denen ich mir vorstellen kann zu lesen, schicken werde. Und dann mal sehen – vielleicht hab ich ja wieder Glück 🍀 … und mehr als „Nein“ sagen, werden die Menschen ja nicht, die ich anfrage.

Das liebe Geld


Falls sich jetzt jemand fragt, wie viel Geld man für eine Lesung nehmen sollte, kann ich nur sagen: Ich kann diese Frage nicht wirklich beantworten – Sorry!

Mein Honorar schwankte bisher zwischen kostenfrei und 400 €. Mittlerweile kann ich aber sagen, dass ich kostenfreie Lesungen nicht mehr halte. Zu Beginn fand ich es nicht schlimm, da ich so Erfahrungen sammeln konnte. Bei einer meiner letzten Lesung wurde mir geraten, keine Lesung mehr kostenlos durchzuführen, und da wir mit drei Kindern auch hier und da Geld gebrauchen können, habe ich vor diesen Rat anzunehmen.

Der Landesverband NRW Schriftsteller hat nach 20 Jahren seine Empfehlung von 300 € (plus Spesen) für eine Lesung, die ein/e Autor/in verlangen soll auf 500 € angehoben.
Vielleicht liegt es daran, dass ich Self-Publisher, und neu in dem Bereich bin, dass ich auch für weniger Geld lese. Vielleicht habe ich ja irgendwann so einen Namen (und das nötige Selbstvertrauen) um pauschal mindestens 500 € zu verlangen.
Wenn ich dadurch aber nicht mehr in Schulen oder ähnlichen Einrichtungen lesen würde, fände ich das sehr schade.
Ich bin mir also recht sicher: mein Preis wird weiterhin schwanken, denn es kommt, finde ich, darauf an, für wen und in welchem Kontext man liest.

Fazit


Als Autor kann ich also jedem nur ans Herz legen, sein Buch mit Lesungen in die Welt zu tragen. Es ist wahnsinnig schön, Live Feedback von echten Menschen zu bekommen. Amazon Rezensionen und schriftliches Feedback per Mail sind natürlich auch sehr sehr schön – und ich bin jedes Mal sehr dankbar dafür und freue mich – aber menschliche Interaktion ist nicht zu ersetzen. Vor allem wenn man Kindern vorliest und diese dann und wann mit einem Reim á la „oje oje! Die Hand ist dick, sie tut dolle weh, das Rad nicht mehr schick sondern platt wie Kartoffelpüree“ zum Lachen bringt!

Wenn du selber Erfahrungen bei Lesungen gemacht hast, die du mit mir teilen möchtest oder auch Fragen hast, freue ich mich von dir zu lesen.

Lieben Gruß Anatol

Entstanden ist das Bilderbuchkino während Corona, da ich nicht in Persona Lesungen halten konnte und so die ein oder andere Lesung per Videochat gehalten hab. Mittlerweile lese ich häufiger im Kino-Modus als „Normal“

Anatol Schulz

Anatol Schulz

Mein Name ist Anatol, ich bin 33 Jahre alt und lebe mit meiner Familie in Leverkusen. Ich bin Kinderbuchautor, Grafiker und Illustrator und animiere dann und wann Dinge die sich bewegen sollen.

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